M`Era Luna
11.-13.08.17
Flugplatz / Hildesheim


Jedes Jahr im August färbt sich der Flugplatz in Hildesheim schwarz, so auch in diesem Jahr. Na gut, vielleicht diesmal angesichts der großen Matschflächen etwas mit Schlamm besprenkelt. Wer schlau war und Gummistiefel mitbrachte hatte Glück, doch es dürften so einige filigrane Damenschuhe im nicht mehr vorhandenen Rasen versunken sein. Das M`Era Luna Team verteilte fleißig Stroh auf dem Gelände, gut im Nachhinein dürfte es gerne noch mehr gewesen sein aber immerhin. Doch nicht nur die Besucher versanken, sondern auch ihre Fahrzeuge, deswegen mussten diese kurzfristig auf weiter außerhalb gelegenen Parkplätzen untergebracht werden.

So startete also das M`Era Luna am Freitag mit Regen aber dafür mit drei unterhaltsamen Lesungen. Diesmal mit dabei: Markus Heitz, Alexander „Lex“ Wohnhaas und Christian von Aster welcher treffend feststellte: Mit einer Schwarzen Hüpfburg ist alles besser. Wäre doch mal eine passende Aktion fürs nächste Jahr, oder? Das Publikum war jedenfalls sehr dafür so wie es sich anhörte.


Über Nacht regnete es sich weiterhin ein, dementsprechend verzichteten viele Besucher lieber auf aufwändige Outfits und griffen zu praktischen Klamotten mit obligatorischem Regencape. Die meist gestellte Frage an diesem Tag war wohl: „Kann man hier irgendwo Gummistiefel kaufen?“.
Musikalisch eröffneten auf der Mainstage Circus of Fools den Samstag. Im Hangar übernahm diesen Part Leichtmatrose. Düster ging es weiter mit Dark bzw Gothic Metal bei Eden weint im Grab. Wach tanzen konnte man sich zu den harten Klängen von Ambassador21, währenddessen auch Unzucht gut besucht auf der Mainstage spielten. Wer es lieber etwas oldschool hatte, war mit den türkischen Goth-Wavern She Past Away gut bedient. Ost+Front brachten natürlich wieder jede Menge Blut und zusätzlich ein tanzendes Mädel inklusive überdimensionalen Cocktailglas mit. Derweil verteilte Adrian Hates von .com/kill CDs an die Fans, eine schöne Überraschung. Gute Stimmung, Miezen und Sex is Muss präsentierten Feuerschwanz, da gab es einiges zu Lachen.

Namnambulu spielte ordentlichen Future/Synth/Electro Pop zum mittanzen, das konnte man ebenfalls bei Mesh an der Hauptbühne. Faderhead brachte wie üblich alle mit seiner Hamburger-Schnauze zum mitmachen. Mal was anderes waren White Lies aus London, sehr stimmige Musik zum immer mal wieder lauschen. Schön anzuhören waren auch Ashbury Heights im Hangar. Project Pitchfork machte vom Anfang bis zum Ende ordentlich Stimmung. Etwas ruhiger wurde es bei Solar Fake. Subway to Sally brachte alle zum mitsingen und tanzen, besonders bei „Kleid aus Rosen“. KMFDM brachten wieder harte schnelle Klänge mit aufs M`Era Luna. Währenddessen kämpfte ASP erst mit einem Stromausfall und dann auch noch mit starkem Regen. Nach der unfreiwilligen Pause spielten sie jedoch noch ihr Set. Covenant hatte es im trockenen Hangar natürlich besser, der auch rappelvoll war. Beim Headliner des Abends für den viele eigens angereist waren hörte der Regen dann doch noch auf. So konnte Korn ordentlich Dampf machen, sehr zur Begeisterung der Fans.

Für die daheim Gebliebenen gab es übrigens einen Live Stream vom gesamten Festival und neben den Bühnen jeweils eine große Leinwand. So konnte jeder die Shows gut mitverfolgen.

 



Sonntag schien wie der Name schon sagt endlich mal die Sonne, bis auf ein zwei Schauer zwischendurch, die vergessen wir mal schnell. Da konnte man ja endlich die Outfits etwas opulenter gestalten, sehr zur Freude der anwesenden Fotografen. Auf der Bühne ging es derweil mit Johnny Deathshadow los, welche gute Musik und Gesichtsbemalung mitbrachten. Frühsport konnte man bei der rasanten Accessory Show im Hangar machen, perfekt zum wach werden. Den Schwarzen Engel erkannte man gleich an seinem güldenen Brustharnisch, naja wenn wir ehrlich sind passt dieser nicht wirklich zum Sänger... Bei The Arch gab es netten New Wave. Etwas rockiger kamen Darkhaus daher. Lange hatte man nichts mehr von Absurd Minds gehört, doch nun waren die Jungs auch endlich wieder live im Hangar zu sehen. Aus der musikalischen Reihe tanzten Versengold mit ihrem Deutsch-Folk, dafür gut besucht und gelaunt auf der Mainstage. Tyske Ludder waren nach eigenen Angaben total geflasht vom Auftritt, klingt doch gut. Megaherz brachte das Publikum zeitweise ins Zombieland, wie immer bestens gelaunt.

Drinnen ging es dann weiter mit harten Industrial, EBM von Leæther Strip und draußen folgten The Crüxshadows mit ihrer dank Frontmann Rogue und den Mädels immer ansehbaren gute Laune Show. Mono Inc. erinnerte uns von der Aufmachung her ein wenig an einen alten Zirkus, konnte seine Fans aber auch zum fröhlichen mitmachen animieren. Frontline Assembly verpassten wir irgendwie im Hangar. Neue und alte Songs spielten Schandmaul mit Unterstützung der Menge. DAF verbrauchte wieder obligatorisch einiges an Wasserflaschen zum duschen auf der Bühne, da blieb nichts trocken. Blutengel hingegen nahm dafür lieber das altbekannte Kunstblut für die spärlich bekleideten Damen. Den würdigen Hangar Abschluss bildeten De/Vision. Auf der Hauptbühne tobte zum Ende des M`Era Lunas Wirbelwind Steve von And One. Wie immer sehr redselig und aktiv.

Nun blieb nur noch zu hoffen das alle an diesem oder nächsten Tag ihre Autos heile aus dem Schlamm bekamen um die Heimreise anzutreten. Wir sind wie immer gespannt auf nächstes Jahr!


Samstag



















Sonntag