Die Ärzte
5.6.08
Tui Arena Hannover



Die Ärzte? In Hannover? Da müssen wir hin!
Gesagt getan, am 5.6. fanden wir uns vor der schon lange ausverkauften Tui Arena am Expoplaza wieder. Die ersten Mengen waren schon drinnen, so konnten wir relativ ungehindert unser Plätzchen suchen. Was soll man groß schreiben, das Konzert war wirklich umwerfend genial, wie man es nicht anders gewohnt ist von Belafarinrod.

Doch ihr wollt bestimmt noch etwas mehr lesen oder?
Na gut. Kurz vor geplanten Beginn stiegen immer mal wieder „Wir wolln die Ärzte sehn“ Gesänge in die Luft, der Lichttechniker machte sich scheinbar einen Spaß daraus ab und an das Licht etwas zu dimmen, woraufhin lautes Gekreische entstand. Doch schließlich ging das Licht komplett aus, die Bühnenbeleuchtung hingegen an und Bela B. erschien unter lautem Beifall. Doch zunächst wollte er nur die Vorband Muff Potter ankündigen, deren Sänger übrigens an diesem Tag Geburtstag hatte. Und schwupp war er wieder weg und überließ den 4 Jungs das Feld. Die Stimmung war von Anfang an gut, es bildeten sich kleine Pogo Grüppchen die auch den Musikern auffielen und gelobt wurden. Der größte Wunsch von Sänger Nagel war es wohl einmal in seinem Leben von so vielen Menschen ein Geburtstagsständchen zu bekommen. Das wurde natürlich gleich in die Tat umgesetzt, live von ihm gefilmt. Eigentlich sollte das Video wohl am nächten Tag auf ihrer MySpace Seite zu sehen sein, doch wir haben es nicht gefunden, schade…

Nach den Muff Potters verdeckte ein riesiger Vorhang mit der Aufschrift „Achtung Jazz“ die Bühne um die Umbaumaß-
nahmen zu verdecken. Zeit um aufs Klo zu gehen, den Merch Stand zu plündern oder sich kühles Naß in schicken „Die Ärzte“ Bechern zu kaufen. Wieder ging das Licht aus und höllisches Gekreische füllte die Tui Arena. Die ersten Takte von „Himmelblau“ wurden mitge-
sungen, etwa bei der Hälfte des Liedes fiel endlich der Vorhang und ab da gab es kein Halten mehr. Gleich im Anschluss kam „Lied vom Scheitern“ und „Ein Sommer nur für mich“, bevor Bela meinte „Wir sind Eisenkaiser aus Berlin“ womit er auf eine Ansage der Muff Potters anspielte. Farin war derweil noch ganz geschockt über einen Besuch der ihn in der Garderobe ereilte „Später mehr dazu“ versprach er allen Neugierigen.

Bevor es weiter ging mit Musik animierten die Ärzte zu einer Winke-Laola, welche recht nett anzusehen war. „Nie wieder Krieg, nie mehr Las Vegas“, „Heulerei“ und „Blumen“  mit einer kurzen Einlage „Gehn wie ein Ägypter“ standen als nächstes auf dem Programm. So langsam fing das Crowd Surfing an und immer wieder bildeten sich kleine „Wall of Death“ in der recht ausge-
lassenen Simmung. Als kleine Verschnaufpause durften wir dann Befehle ausführen: Applaus, Pfeifen und Ruhe, ja sowas kann Hannover schon ganz toll ;-). Nach „Ein Mann“, „Vokuhila Superstar“ und „Deine Schuld“ wechselten Farin und Rod erstmal die Seiten mit Hilfe von Nordic Walking Stöcken, der Weg war ja auch so unendlich weit ;-).

Etwas härter wurde es mit „Vermissen, Baby“ um dann mit „Breit“ einem eher zwielichtigen Hobby nachzugehen. „Wer von euch hat zufällig ein Feuerzeug dabei? Oder ein Handydisplay?“ natürlich so einige. „Dafür hat der liebe Gott den Stadion Rock erfunden“ und für den „1/2 Lovesong“? Jedenfalls herrschte ein ziemlicher BH-Regen wie Farin zwischendurch feststellte, was sie wohl im Anschluss mit den Teilen machen werden? Das haben wir uns eigentlich schon immer gefragt… Weiter gings mit „2000 Mädchen“, „Lasse Reden“ und „Westerland“. Für „Der Graf“ holte sich Bela einen Barhocker nach vorne, im Hintergrund flogen Fledermäuse über die großen Monitore, doch schon nach dem ruhigen Intro eilte er zurück zu seinem Schlagzeug um dort weiter zu singen und zu trommeln. „Bela, jetzt hattest du deinen Moment in der Sonne, jetzt bin ich wieder dran“, meinte Farin und stimmte „Nie gesagt an“, Bela und Rod vermummten sich derweil mit weißen Masken. „Las Vegas“ und „Der Optimist“ schlossen sich dem an.

Bei der nächsten Ansage bildete sich eine Wall of Death die es erstmal aufzulösen galt damit die Ärzte weitersprechen konnten, so wurden einige Takte spendiert und die Meute lief aufeinander zu. Nach einigen Wiederholungen und sichtlichem Spaßfaktor gings mit einem „funky“ Song weiter “Deine Freundin (wäre mir zu anstren-
gend)“. Etliche Buhrufe kassier-
ten die drei nachdem sie feststellten das Niedersachsen ja eher zurückhaltend sei, „unsere“ Hochdeutsche Sprache kam dabei auch nicht gut weg. Später versuchten sie sich noch zu retten indem sie den Niedersachsen wenigstens als intelligent einstuften, na gut, wir sind ja nicht nachtragend oder? „Ignorama“ gefolgt von  „Wie es geht“, dann plötzlich die schlimmste Ansage: Der letzte Song! Passenderweise war es „Rebell“, denn es dürften wohl einige „dagegen“ gewesen sein das es nun zu Ende sein sollte.



Doch natürlich kamen die Ärzte nochmal raus, bei so charman-
ten Sprech Chören muss man das ja auch, denn „Das ist Rock'n'Roll“ und  „Perfekt“. Etwas schwieriger wurde es als eine Sitz Laola eingeleitet wurde, doch nach ein, zweimal proben klappte auch das wunderbar, wir sind ja lernfähig und wie schon gesagt intelligent ;-). Die größte Wall of Death gabs bei „Junge“, noch größer wurde sie beim letzten Refrain auf zuraten von Farin, besonders von den hohen Rängen aus war sie gut an zu sehen. Erstmal Päuschen machen nach so einer Anstrengung und schon gings auf zur zweiten Zugabe mit „Schunder-Song“, „Ist das alles?“ sowie „Unrockbar“. Es folgten noch „Schrei nach Liebe“, „Zu spät“ und “Manchmal haben Frauen ...“. Außerdem wurde endlich das Rätsel gelöst wer denn nun bei Farin in der Garderobe war: irgendjemand von den Scorpions, aha… Noch schnell einige Tropenhölzer aka Drumsticks an die Fans verteilt, im Hintergrund lief  „Vorbei ist vorbei“ und schon war es wirklich vorbei mit dem Konzert, schaaade! Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, wie kann man es auch anders erwarten bei der Besten Band der Welt!