Burgfolk
18.08.07
Schloß Broich, Mülheim an der Ruhr


Wie schon zum Castle Rock im Juni ist das Burgfolk am 18.09.07 komplett ausverkauft gewesen. Ein gemischtes Publikum bevölkerte den Hof von Schloß Broich in Mülheim an der Ruhr, von Gewandeten über Schwarzkittel bis Normalos war alles vorhanden und wuselte zwischen den Verkaufsständen und der Bühne herum.

Den Anfang machten Rabenschrey die das „Faule Pack“ dazu animierte so laut zu gröhlen das die Armeen von Mordor erblassen sollten. Man hörte dass sich viele Rabenschrey-Fans unter der Menge befanden, denn obwohl es noch recht früh am Tage war wurde von Anfang an mitgemacht und nach jedem „Dankeschön“ der Band folgte ein lautes „Bitteschön“ von ihnen. Ein Lied für alle Heiden auf dieser flachen Erdenscheibe gab es mit „Hey wir sind Heiden“, dabei war es Donar von Rabenschrey anscheinend zu leise, denn er betitelte die Leute als „Damenkegelmannschaft“. Bei „Röslein“ wurde kurzerhand das R von Röslein mit einem M wie Mittelalter umgewandelt. Als Zugabe gab es „Das Järv“ bei dem die Menge geteilt wurde um verschiedene Textstellen zu singen.

Nach einem längeren Soundcheck betraten An Erminig welche keltische Tanzmusik mitbrachten die Bühne. Nach einiger Verwirrung wegen den gezeigten Tanzschritten klappte es dann doch bei einigen Leuten und es bildete sich eine lange Schlange die fröhlich vor sich hin hüpfte bei den eher ruhigeren Liedern im Vergleich zur Vorband. Zwischendurch erfuhr man das der Burghof wohl auf genau diese Weise festgestampft wurde vor langer, langer Zeit. Mit den Worten „Immer wenn ihr denkt ihr seid falsch, dann seid ihr es wohl auch.“ wurde der nächste Tanz erklärt, der schon etwas komplizierter war.

Rapalje aus den Niederlanden hatten viel Bewegungsfreiheit da die Bühne nicht mit Kabeln und Mikroständern zugebaut wurde. Die Mikros erkannte man erst nach einiger Zeit, getarnt als Rosen waren sie an der Kleidung der Jungs befestigt. Sie hofften das sie noch nicht allzu viele kannten um sich vorstellen zu können, das gelang ihnen ganz gut, denn innerhalb von wenigen Minuten befanden sich viele auf ihrer Seite und klatschten im Takt. Weibliche Unterstützung bekamen sie von einem hübschen Mädel das wohl sonst die CDs verkauft, wie praktisch ;-) Die Herren vor der Bühne mussten allerdings enttäuscht werden, denn sie war bereits vergeben. Unter anderem coverten Rapalje das Stück „The crown and the ring“ von Manowar bei dem einige die Haare fliegen ließen.

Ebenfalls einen langen Soundcheck benötigten Cultus Ferox bei denen es ein ziemliches Durcheinander bei den Instrumenten gab, dafür entschul-digten sie sich später noch artig.
Auch sie machten eine gute Stimmung und wirbelten auf den Brettern umher, vielleicht sollte der ein oder andere von ihnen allerdings nicht allzu starke Drehungen vollbringen, denn es war unter den Röcken mehr zu sehen als wahrscheinlich beabsichtigt, oder war es doch volle Berechnung? Wer weiß, Unterwäsche gabs jedenfalls nicht zu sehen ;-) Bei der „Wolfsballade“ trat eine Sängerin hervor die zum Schluß des Stückes „umgebracht“ wurde und mitsamt Sänger auf dem Boden lag. Mit den Worten „Burgfolk fetzt“ ging es schließlich noch in eine Zugabe.

Wie immer sehr verschnörkelte Ansagen gaben Faun von sich die viele verschiedene Instrumente im Gepäck hatten. Bei „Tagelied“ blieb kurz der Strom weg, nicht nur die Zuschauer kuckten etwas irritiert aus der Wäsche, auch Faun bekam wohl einen kleinen Schreck, doch zum Glück ging es gleich wieder weiter.  „Könnte sein das dies das letzte Lied ist!“ winkte Oliver mit dem Zaunpfahl und ein lautes „Nein“ kam zurück, „Ich weiß eure Spontanität zu schätzen“ lachte er daraufhin. Der Spring und Schreitanz „Rhiannon“ stellte die Zugabe dar.

Eine Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart gab es mit Qntal. Sie versuchten die eigene Fantasie der Zuschauer mit dem „Palestinalied“ zu inspirieren welches von Walther von der Vogelweide geschrieben wurde obwohl er selbst nie dort gewesen war. Ein anderes Lied wurde von der Englischen Königin Elisabeth die 1. geschrieben, zum Abschied eines Franzosen. Das Lieblingslied von Syrah wurde auch gespielt: „Veni Veni“
Als Zugabe gab es ein altes Discolied bei dem wohl die meisten laut Syrah noch in den Windeln lagen.

Nach Qntal veränderte sich das Publikum merklich, für Korpiklaani strebte die Langhaarfraktion nach vorn während die etwas älteren Semester sich zurückzogen. Mit dem gleich-namigen Song begrüßten sie alle: „We are Korpiklaani from Finnland“.
Überall wurden Haare geschüttelt und in der Mitte entstand ein Pulk der sich gegenseitig herumschubste, kein Wunder bei den energiereichen Songs der Finnen die sich oft um Alkohol drehten. Auch die Sanis hüpften kurz entschlossen im Trubel mit, viel gab es eh nicht für sie zu tun. Jonne verteilte die Reste seines Bieres das er zuvor herumspritzen ließ an die gierigen Fans. Dann folgte noch die obligatorische Zugabe und zum Abschluß gab es ein kleines Feuerwerk. Doch immer noch gab es viele hartnäckige Zugaberufe  die durch die Nacht schallten. Doch leider gab es keine weitere Zugabe, was vermutlich daran lag das man schon lang überzogen hatte..

Rundum war es also wieder ein gutes und ausgewogenes Programm dieses Jahr!
Vielmehr kann man auch schon fast nicht mehr schreiben, besser geht’s halt nicht, bis auf ein paar kleinere Technische Probleme die wir hier außer Acht lassen wollen lief alles glatt.
Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr… :-)

Eurer Black-Fascination-Team