Secret Garden
14. + 15.07.06

Hannover, 14.7.06, etwa 20 Uhr: Der Startschuss für das diesjährige Secret Garden Festival war gefallen.
Sehr elektronisch sollte es an diesem Abend vor sich gehen, mit 3 Bands die im Capitol für Laune sorgen sollten. Wirklich voll war es dann aber leider nicht, die Reihen blieben überschaubar, lediglich zur letzten Band wurde es etwas voller.

Doch am Anfang standen erstmal mit leichter Verspätung Shnarph! auf der Bühne.
Bzw konnte man es nur erahnen da diese ordentlich voll genebelt wurde.
Aber tatsächlich, dort standen 2 Personen und präsentierten dem Publikum jeweils ein ominöses gelbes Ding in der Hand. Der Nebel lichtete sich ein wenig und man sah die beiden Herren genüsslich eine Banane futtern, achso darum also gelb.
So gestärkt ging es auch gleich los mit den harten Beats und zuckenden Körpern.
Strobolicht ließ alles sehr unwirklich erscheinen, der Nebel tat sein übriges.
Mit dabei war natürlich der allseits bekannte „Reden und Atmen“ Song.
http://www.shnarph.de

Nach kurzer Pause zum Erholen ging es weiter mit This Morn Omina.
Ein DJ Pult, 2 Trommler und schon gings in grünes Licht getaucht ab in den unbeschreiblichen Musik-Djungel.
Die verschiedenen Titel konnte man nur erahnen, ein Song floss in den nächsten, nur die unterschiedliche Farbstimmung ließ folgern das wir uns in neues Gebiet gewagt haben.
Doch auch diese Tour war schließlich zu Ende und der Vorhang fiel…
http://www.hegira.be

…und hob sich wieder für Agonoize.
Schon im Vorfeld haben wir uns über die Warnschilder am Bühnenrand gewundert und wurden darüber aufgeklärt das es ziemlich wild bei ihrer Performance hergehen würde.
Nun denn, da waren wir ja mal gespannt und nahmen eine "gesunde" Distanz zur Bühne ein, aber so schlimm wurde es dann doch nicht. Zwar wurde etwas mit "Körperflüssig-keiten" herrumgespritzt, dies hielt sich allerdings in Grenzen. Dafür gab es harte Beats, provokante Texte und eine gute Show.
http://www.agonoize.de

Am zweiten Tag des diesjährigen Secret Garden Festivals schien munter die Sonne auf erste Besucher des neuen Geländes.
Das alte Gelände des BADs wurde gegen die Gildeparkbühne ausgetauscht.
Holzränge im Hintergrund luden zum sitzen ein, mit sehr gutem Blick auf das Geschehen der Bühne.
Die Akustik klang in unseren Ohren sehr gut, was wohl auch den Technikern zu verdanken war. Die Verkaufsstände haben sich vermehrt, dafür leider die Essenstände reduziert.
Toiletten waren reichlich vorhanden und sehr sauber, also keine Dixis….*freu*

Der heutige Opener waren die Voting Gewinner Zeritas.
Noch trieben sich die Besucher eher im Schatten herum und beobachteten von dort aus das Geschehen, nur einige Mutige standen in der prallen Sonne vor der Bühne.
Die drei Musiker spielten interessanten Electromantic Wave – wie sie es selber nennen.
http://www.zeritas.de

Als zweiten Akt stellte Kai Hawaii Sound Tesselated vor, die im Programm vorgezogen wurden, da die eigentlich nun spielende Band leider im Stau stand.
Blinzelnd forderte Sänger Ricardo die Besucher auf der schattigen Tribüne dazu auf runterzukommen. Funktionierte nur leider nicht wirklich, sie zogen es vor von oben herab dem Edel-Pop aus Berlin zu lauschen. Auch wenn Ricardo optisch nicht ganz ins Bild passen wollte gefiel uns die Musik recht gut, so ging es wohl auch vielen anderen.
http://www.sound-tesselated.de

Endlich aus dem Stau heraus und die Instrumente aufgebaut konnte es losgehen mit Secret Discovery.
Diese wunderten sich zunächst warum es denn so hell sei? Kein Wunder es war doch erst rund 16 Uhr. Bei den Veranstaltern bedankten sie sich das sie trotz Verspätung noch auftreten konnten.
Vor der Bühne waren nun doch noch einige Leute mehr, getanzt wurde stellenweise, man braucht ja auch seine Zeit um warm zu werden. „Tanz mit mir“ und „Rebel Yell“ waren z.B. Lieder die die jungen Herren zum Besten gaben.
http://www.secret-discovery.de

Wieder vermehrte es sich etwas auf dem grünen Rasen als Diorama eintrudelten.
Auf der Setlist standen unter anderem
„her liquid arms“.
Schließlich beendeten sie ihr Set mit den Worten „Das waren wir, jetzt kommen die Anderen“. Eine präzise Ansage ;-)
http://www.diorama-music.com




„Die Anderen“ bestanden aus der Patenbrigade: Wolff.
Das hieß ein mit Bier trinkenden Männern abgesperrter Bereich für die beiden Musiker, quitsch-orangene Warnwesten taten den nur dunkle Kleidung gewöhnten Augen weh, Baustellenschilder warnten ebenfalls vor irgendetwas. Wären nicht überall schwarze Gestalten verstreut, hätte man meinen können auf der Loveparade einige hundert Kilometer entfernt zu stehen.
Aber jedem das seine und so verschwanden wir dezent im Hintergrund und ließen den anderen ihren Spaß.
http://www.patenbrigade.com

Wieder wurde das musikalische Ruder vollkommen herumgerissen und lenkte zu Deine Lakaien „Heute mal anders“ wie sich Herr Veljanov ausdrückte, die mit einem Flügel bewaffnet heranrückten um für etwas Akustik zu sorgen.
Alexander Veljanov trumpfte wie immer mit seiner beeindruckenden Stimme, die etwas eigenwillig abstehende Haarsträhne konnte bei solch Tönen auch nicht ablenken, wunderbar! Ernst Horn behandelte sein Instrument meist zart doch auch hin und wieder recht hart, was etwas gewöhnungs-bedürftig war aber dazupasste.
Hinzu bekamen sie auch noch das bis jetzt meiste Publikum und verwöhnten es mit Songs wie „Over And Done“, „Down Down Down“, „Dark Star“ und „Where You Are“
Ohne Zugabe ließen die Fans das Duo dann doch nicht gehen und so kamen sie noch 2 mal heraus. Alexander trällerte schelmisch den Anfang von „Vamos a la playa“. Sonne macht also doch albern ;-)
http://www.deine-lakaien.com


Tribal-Rock gabs nun mit den alteingesessenen Herrschaften von der New Model Army.
In den ersten Reihen wurde eine Runde gepogt, in den hinteren solo getanzt.
Nicht nur die Fans dürften die Lieder mitgesungen haben, auch jüngere Generationen kannten die bewährten Klassiker. Wir genossen das Konzert von über einer Stunde auf der Tribüne, mit Titeln wie „Stupid Questions“, „Green And Grey“ und vielen vielen anderen.
Zwischendurch verkündetet Sänger Justin Sullivan das sie wüssten das wir sie „Inselaffen“ nennen, aber das sei ok, denn es stimmt! Daraufhin gabs passend „Island“.
Mit „I Love The World” starteten sie nochmals eine Zugabe.
http://www.newmodelarmy.org

Nun bedankten sich Kai und Ari Hawaii noch einmal bei allen Mitwirkenden des diesjährigen Secret Garden Festival, natürlich auch bei den Besuchern.
Außerdem gab es noch den Hinweis auf die kostenlose Shuttle Busse für den Weg zur Aftershowparty im Capitol nach dem Festival.
Übrigens gab es zwischen den Headlinern noch 2 Lesungen von Ecki Stieg in denen er sich über den verhassten Patchouli Geruch und die verschiedenen Arten der Backstage Zecken hermachte.


Jetzt wurde es also Zeit für den Headliner des Tages, wobei DL & NMA im Grunde vom selben Kalieber waren und es somit ja eigentlich drei Headliner gab.
Also los geht’s mit Oomph!…Flux, Crab und die Hintergrundmusiker stürmten voll-kommen in schwarz gekleidet die Bühne.
Als letztes und in Begleitung von entsprech-endem Beifall folgte dann auch Dero der wie üblich in seine weiße Zwangsjacke gekleidet war. Vor der Bühne fanden sich nun auch viele „normale“ Menschen ein, die wohl eher von den neueren Liedern der Band angezo-gen worden sind, Bravo und Viva lassen grüßen. Das war vielleicht einer der Gründe warum fast nur die neueren Songs gespielt wurden, nur wenig alte Lieder wie z.B. „Das weiße Licht“ und „Gekreuzigt“.
Dero wie immer mit viel Action und Elan auf der Bühne, zog seine Fratzen und animierte das Publikum. Im Hintergrund wurde das ganze von einer großen Videowand begleitet auf der passende Animationen bzw. Filmchen liefen. Zwischendurch hüpfte Dero für einige Ausflüge ins Publikum, das scheint ihm ja immer wieder Spaß zu machen. Pünktlich um 23 Uhr war dann Feierabend, noch schnell ein „Mein Herz“ als a capella Version und weg waren sie. Schade, aber die Nachtruhe musste eingehalten werden….
http://www.oomph.de

Langsam leerte sich das Gelände, einige fuhren wohl noch auf die After Show Party, für uns war allerdings jetzt schon Schluss.

Wenn man es alles in allem so betrachtet war es ein technisch und organisatorisch geradezu perfekter Ablauf mit einem guten Querschnitt der Musikrichtungen. Ein wirklich schönes Festival, nur ein paar mehr Besucher hätten anwesend sein können…
was vermutlich vor allem an parallel stattfindenden Veranstaltungen lag und dem recht hohen Eintrittspreis.
Hoffen wir das es auch im nächsten Jahr ein Secret Garden Festival geben wird und diesmal auch mit DIR als Besucher :-)


Eurer Black-Fascination-TEAM


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